
Jane Seymour
wurde um 1509 als eines von zehn Kindern des Sir John Seymour von Wiltshire und seiner Frau Margret Wentworth geboren. 1529/30 wurde Jane am englischen Hof eingeführt und diente sowohl Heinrich VIII.’s erster Frau Katharina von Aragon, als auch seiner zweiten Frau Anne Boleyn als Hofdame. Sie wurde streng katholisch erzogen und wurde von niemandem als Schönheit bezeichnet. Als Anne Boleyn im Jahr 1536 in Ungnade fiel und kurz darauf enthauptet wurde, wurde Jane die neue Favoritin des Königs. Am 30. Mai, nur elf Tage nach Anne Boleyn’s Hinrichtung, heiratete Heinrich VIII. Jane Seymour und machte sie somit zur neuen englischen Königin. 1537 wurde Jane schwanger. Am 12. Oktober. 1537 gebar sie den langersehnten Thronfolger, den späteren Edward VI.. Kurz nach der Entbindung erkrankte sie jedoch am Kindbettfieber und starb in Folge dessen am 24. Oktober. 1537 in Hampton Court Palace London. Jane Seymour wurde bei Schloss Windsor begraben.

„Die praktische Schönheit…“
„Ohne Zweifel spielen bei diesem Übergang die historischen Ereignisse der Reformationszeit eine Rolle und ganz allgemein der Sittenwandel um die Wende des 16. zum 17. Jahrhundert. Wir erleben eine fortschreitende Veränderung des Bildes der Frau: Die Frau ist wieder bekleidet und tritt als Haushälterin auf, als Erzieherin und Verwalterin. Auf die sinnliche Schönheit einer Anne Boleyn folgt die Kälte der Jane Seymour, der dritten Frau Heinrich VIII.: Sie wird dargestellt mit dünnen Lippen als eine tüchtige Hausfrau ohne leidenschaftliche Züge, ähnlich wie viele Frauen bei Dürer.“
– „Die Geschichte der Schönheit“ herausgegeben von Umberto Eco

Dr. Lucy Worsley über Jane Seymour (youtube)
Schauspielerin Annabelle Wallis über die Rolle der Jane Seymour in der Serie „The Tudors“
Hans Holbein der Jüngere am englischen Hof
Hans Holbein war ein deutscher Maler und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Renaissance-Malerei. 1532 ging er nach England und wurde von Heinrich VIII. zum Hofmaler ernannt. Er entwarf 1533 unter anderem die Dekoration für die Hochzeit von Anne Boleyn und Heinrich. 1539, als Heinrich nach seiner vierten Frau Ausschau hielt, schickte er Holbein um Portraits von diversen Prinzessinnen für ihn anzufertigen zu lassen, unter anderem auch von Anna von Kleeve. Das Portrait der Anna von Kleeve gefiel Heinrich so gut das er ohne sie je gesehen zu haben einen Heiratsvertrag unterschrieb, doch als er sie schlussendlich zu Gesicht bekam war er enttäuscht von ihrem alles andere als schönen Antlitz, woraufhin Holbein in Ungnade fiel und keine Mitglieder der Königsfamilie mehr malen durfte. Er blieb jedoch Hofmaler.